„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ (Lukas 24,32)
Enttäuschung ist das Ende einer Täuschung. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt und nun ist meine ganze Hoffnung dahin, ich begrabe meine Hoffnung und senke meinen Blick. Ich bin gebeugt, geknickt, vielleicht sogar gebrochen. Ich stehe vor einem Scherbenhaufen, den Trümmern meiner Hoffnung. Meine Erwartungen sind zerbrochen. Nun bin ich stumm und ratlos, antriebslos und niedergeschlagen, fast gelähmt. Und ich möchte einfach weg, den Schmerz hinter mir lassen und mich in meinem Schneckenhaus verkriechen.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg von zwei Männern, die von Gott enttäuscht sind. Sie hatten erwartet, dass Jesus der Befreier ist Freiheit, Freude und Frieden bringt – nun ist ihr Hoffnungsträger gestorben und das Grab, in dem er zu Ruhe gebettet wurde, plötzlich leer.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg zurück in das alte Leben, in den alten Trott, in die alte Umgebung, wo alles bleibt wie es einmal war. Die Hoffnung auf eine Veränderung, auf eine Verwandlung lassen die beiden hinter sich.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg der Fragen. Ist unser Glaube umsonst gewesen? Haben wir uns nur etwas eingebildet? Sind wir einem Trickbetrüger auf den Leim gegangen?
Die beiden Jünger glaubten an Jesus. Sie hatten alles drangegeben für ein Leben mit ihm und nun war er tot.
Einem christlichen Verlag wurde ein Buch angeboten mit dem Titel: »Von Gott enttäuscht« – der Titel wurde abgelehnt, damit lässt sich kein schneller Umsatz machen.
Von Gott enttäuscht entfernen sich die Jünger aus der Gemeinschaft und verlassen die Gemeinde. Sie entfernen sich von Gott und von den anderen Gläubigen.
Sie sind von Gott enttäuscht. Sie dachten, Jesus wird immer so weiter machen, erfolgreich Wunder tun, vollmächtig predigen und dann wird die Regierung stürzen und Jesus nimmt das Heft in die Hand. Sie erwarteten, dass Jesus ein Ende macht mit den Grenzen des Lebens – und Erlösung schenkt.
Plötzlich tritt Jesus an die Seite der Enttäuschten und geht mit ihnen ein Stück ihres Wegs. Er begegnet ihnen auf Augenhöhe, interessiert sich dafür: Worüber sprecht ihr? Was beschäftigt dich? Sie sind von diesen Fragen überrascht, dass er scheinbar den Scherbenhaufen nicht sehen kann und was alles zerbrochen ist. Jesus begegnet den Enttäuschten als Seelsorger und geht eine Wegstrecke mit. Er geht ihr Tempo. Er wartet auch den richtigen Zeitpunkt ab, um Hoffnung zu wecken. Jesus wartet bis die Zeit reif ist für den nächsten Schritt.
Jesus ist da – mitten in der Enttäuschung. Jesus ist auferstanden und lebt! Als er mit ihnen das Brot brecht, erkennen sie ihn. Als er plötzlich fort ist, fragen sie sich erstaunt und positiv überrascht: Brannte nicht unser Herz? Brannte nicht unser Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete…?
Die Müdigkeit, die Trauer, die Verzagtheit schwindet. Die neue Hoffnung macht ihnen Beine. Sie laufen zurück. Alle müssen es erfahren: Jesus ist bei allen Suchenden. Jesus lebt! Nachzulesen in Lukas 24,15-35.
Gott segne Deinen Weg!
Michael Rohde
/wp-content/uploads/images/efg-logo_space.svg00Michael Rohde/wp-content/uploads/images/efg-logo_space.svgMichael Rohde2025-03-30 19:59:582025-03-31 10:38:10Monatsspruch April 2025
https://www.moencheberg.de/wp-content/uploads/2025/02/Grafik_30-03-2025.png10801080Hannah Derksen/wp-content/uploads/images/efg-logo_space.svgHannah Derksen2025-03-23 12:00:072025-02-27 15:05:44Heile Beziehungen zu meiner Gemeinde
Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
3. Mose 19,33
Einige Jahre waren meine Frau und ich Gastgeber in Hannover für einen ungewöhnlichen Hauskreis: Wir haben bewusst Menschen eingeladen, die erst vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen sind, zusammen mit Menschen, die hier geboren wurden. Es war ein „bunter Hauskreis“. Jedes Mal gab es eine Vorstellungsrunde und einzelne erzählten von ihrem Lebensweg, von der Flucht aus dem Iran und aus Afghanistan.
Wenn ich an „Fremde“ denke, dann sehe ich diese Menschen vor mir, ich denke an Menschen mit einem Namen, wie Sherzad und Hesam oder Mayhar, ich denke an Menschen mit einer einzigartigen Geschichte, geprägt von Gefahren, Entbehrungen. Erfüllt von dem Wunsch, jetzt zu unserer Gesellschaft und Gemeinde dazu zu gehören. Für mich sind „Fremde“ keine anonyme Masse und keine Zahlenkolonne. Es sind Menschen mit Namen und Gesichtern. Wenn wir miteinander gebetet und gesungen haben, war das für mich oft sehr bewegend, denn hier wurde so inbrünstig und Hingabe gesungen. Dafür haben wir sogar ein deutsch-persisches Liederbuch verwendet, so dass wir in verschiedenen Sprachen Gott gelobt haben.
Warum ich das erzähle? Die Tonlage, mit der von „Fremden“ in den Wochen bis zur Bundestagswahl gesprochen wurde, war für mich schwer erträglich. Über Wochen wurde immer und immer wieder nur auf einer negativen Frequenz gesendet und damit Angst und Wut zusätzlich geschürt. Der Monatsspruch sendet auf einer ganz anderen Frequenz. Es wird die Mehrheitsgesellschaft, das eigene Volk, aufgefordert die Dazugekommenen fair zu behandeln. Es wird in Gottes Namen gefordert, Fremde nicht zu unterdrücken, ihnen also nicht zu drohen, sie nicht zu kriminalisieren, sie nicht zu benachteiligen.
Die alten Israeliten hatten selbst die Erfahrung gemacht, Fremde in Ägypten gewesen zu sein. Aus dieser Erfahrung ziehen sie die Konsequenz, Fremden gegenüber sozial zu handeln, ihnen auch einen Sabbat zu gönnen (so in den zehn Geboten nach 5.Mose 5,12-15) und zu lieben. Und die Fremdenliebe ist am Ende ganz praktisch: Sich Zeit zu nehmen, zuzuhören, den Namen kennen zu lernen, Hilfe anzubieten, das Leben miteinander zu teilen.
Oft haben die Asylsuchenden uns gesagt, dass sie bisher noch nie bei Deutschen privat eingeladen worden sind, z.B. zu einem Essen. Das hat mich jedes Mal erschrocken und es hat mir gespiegelt, wie gerne wir in bekannten Freundeskreisen bleiben. Jesus Christus hat sich in der Tradition der Fremdenfreundlichkeit verstanden, als er sagte: „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich beherbergt“ (Mt 25,35). Die Gemeinde Jesu war von Anfang an interkulturell und bunt. Da ist es möglich zu staunen über Christus im anderen. Üben wir als Gemeinde und als einzelne das heute schon ein!
Michael Rohde
/wp-content/uploads/images/efg-logo_space.svg00Hannah Derksen/wp-content/uploads/images/efg-logo_space.svgHannah Derksen2025-02-28 10:38:022025-02-28 10:40:13Monatsspruch März 2025
Monatsspruch April 2025
Der Weg der Enttäuschung
„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ (Lukas 24,32)
Enttäuschung ist das Ende einer Täuschung. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt und nun ist meine ganze Hoffnung dahin, ich begrabe meine Hoffnung und senke meinen Blick. Ich bin gebeugt, geknickt, vielleicht sogar gebrochen. Ich stehe vor einem Scherbenhaufen, den Trümmern meiner Hoffnung. Meine Erwartungen sind zerbrochen. Nun bin ich stumm und ratlos, antriebslos und niedergeschlagen, fast gelähmt. Und ich möchte einfach weg, den Schmerz hinter mir lassen und mich in meinem Schneckenhaus verkriechen.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg von zwei Männern, die von Gott enttäuscht sind. Sie hatten erwartet, dass Jesus der Befreier ist Freiheit, Freude und Frieden bringt – nun ist ihr Hoffnungsträger gestorben und das Grab, in dem er zu Ruhe gebettet wurde, plötzlich leer.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg zurück in das alte Leben, in den alten Trott, in die alte Umgebung, wo alles bleibt wie es einmal war. Die Hoffnung auf eine Veränderung, auf eine Verwandlung lassen die beiden hinter sich.
Der Weg nach Emmaus – das ist der Weg der Fragen. Ist unser Glaube umsonst gewesen? Haben wir uns nur etwas eingebildet? Sind wir einem Trickbetrüger auf den Leim gegangen?
Die beiden Jünger glaubten an Jesus. Sie hatten alles drangegeben für ein Leben mit ihm und nun war er tot.
Einem christlichen Verlag wurde ein Buch angeboten mit dem Titel: »Von Gott enttäuscht« – der Titel wurde abgelehnt, damit lässt sich kein schneller Umsatz machen.
Von Gott enttäuscht entfernen sich die Jünger aus der Gemeinschaft und verlassen die Gemeinde. Sie entfernen sich von Gott und von den anderen Gläubigen.
Sie sind von Gott enttäuscht. Sie dachten, Jesus wird immer so weiter machen, erfolgreich Wunder tun, vollmächtig predigen und dann wird die Regierung stürzen und Jesus nimmt das Heft in die Hand. Sie erwarteten, dass Jesus ein Ende macht mit den Grenzen des Lebens – und Erlösung schenkt.
Plötzlich tritt Jesus an die Seite der Enttäuschten und geht mit ihnen ein Stück ihres Wegs. Er begegnet ihnen auf Augenhöhe, interessiert sich dafür: Worüber sprecht ihr? Was beschäftigt dich? Sie sind von diesen Fragen überrascht, dass er scheinbar den Scherbenhaufen nicht sehen kann und was alles zerbrochen ist. Jesus begegnet den Enttäuschten als Seelsorger und geht eine Wegstrecke mit. Er geht ihr Tempo. Er wartet auch den richtigen Zeitpunkt ab, um Hoffnung zu wecken. Jesus wartet bis die Zeit reif ist für den nächsten Schritt.
Jesus ist da – mitten in der Enttäuschung. Jesus ist auferstanden und lebt! Als er mit ihnen das Brot brecht, erkennen sie ihn. Als er plötzlich fort ist, fragen sie sich erstaunt und positiv überrascht: Brannte nicht unser Herz? Brannte nicht unser Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete…?
Die Müdigkeit, die Trauer, die Verzagtheit schwindet. Die neue Hoffnung macht ihnen Beine. Sie laufen zurück. Alle müssen es erfahren: Jesus ist bei allen Suchenden. Jesus lebt! Nachzulesen in Lukas 24,15-35.
Gott segne Deinen Weg!
Michael Rohde
Heile Beziehungen zu meiner Gemeinde
Heile Beziehungen zu meiner Gemeinde
Monatsspruch März 2025
Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
3. Mose 19,33
Einige Jahre waren meine Frau und ich Gastgeber in Hannover für einen ungewöhnlichen Hauskreis: Wir haben bewusst Menschen eingeladen, die erst vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen sind, zusammen mit Menschen, die hier geboren wurden. Es war ein „bunter Hauskreis“. Jedes Mal gab es eine Vorstellungsrunde und einzelne erzählten von ihrem Lebensweg, von der Flucht aus dem Iran und aus Afghanistan.
Wenn ich an „Fremde“ denke, dann sehe ich diese Menschen vor mir, ich denke an Menschen mit einem Namen, wie Sherzad und Hesam oder Mayhar, ich denke an Menschen mit einer einzigartigen Geschichte, geprägt von Gefahren, Entbehrungen. Erfüllt von dem Wunsch, jetzt zu unserer Gesellschaft und Gemeinde dazu zu gehören. Für mich sind „Fremde“ keine anonyme Masse und keine Zahlenkolonne. Es sind Menschen mit Namen und Gesichtern. Wenn wir miteinander gebetet und gesungen haben, war das für mich oft sehr bewegend, denn hier wurde so inbrünstig und Hingabe gesungen. Dafür haben wir sogar ein deutsch-persisches Liederbuch verwendet, so dass wir in verschiedenen Sprachen Gott gelobt haben.
Warum ich das erzähle? Die Tonlage, mit der von „Fremden“ in den Wochen bis zur Bundestagswahl gesprochen wurde, war für mich schwer erträglich. Über Wochen wurde immer und immer wieder nur auf einer negativen Frequenz gesendet und damit Angst und Wut zusätzlich geschürt. Der Monatsspruch sendet auf einer ganz anderen Frequenz. Es wird die Mehrheitsgesellschaft, das eigene Volk, aufgefordert die Dazugekommenen fair zu behandeln. Es wird in Gottes Namen gefordert, Fremde nicht zu unterdrücken, ihnen also nicht zu drohen, sie nicht zu kriminalisieren, sie nicht zu benachteiligen.
Die alten Israeliten hatten selbst die Erfahrung gemacht, Fremde in Ägypten gewesen zu sein. Aus dieser Erfahrung ziehen sie die Konsequenz, Fremden gegenüber sozial zu handeln, ihnen auch einen Sabbat zu gönnen (so in den zehn Geboten nach 5.Mose 5,12-15) und zu lieben. Und die Fremdenliebe ist am Ende ganz praktisch: Sich Zeit zu nehmen, zuzuhören, den Namen kennen zu lernen, Hilfe anzubieten, das Leben miteinander zu teilen.
Oft haben die Asylsuchenden uns gesagt, dass sie bisher noch nie bei Deutschen privat eingeladen worden sind, z.B. zu einem Essen. Das hat mich jedes Mal erschrocken und es hat mir gespiegelt, wie gerne wir in bekannten Freundeskreisen bleiben. Jesus Christus hat sich in der Tradition der Fremdenfreundlichkeit verstanden, als er sagte: „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich beherbergt“ (Mt 25,35). Die Gemeinde Jesu war von Anfang an interkulturell und bunt. Da ist es möglich zu staunen über Christus im anderen. Üben wir als Gemeinde und als einzelne das heute schon ein!
Michael Rohde
Der Nachfolge-Kurs 2025
Weitere Informationen zum Nachfolge-Kurs 2025 findest du hier.
Gemeindefreizeit 2025
Familiengottesdienst am 22.12.2024