Der Teufel brüllt
Norbert Giebel, Morgenandacht YouTube Juni 2021
- Petrus 5,8 Der Teufel brüllt wie ein Löwe
Herzlich willkommen zu unserer Morgenandacht.
Heute geht es um den Teufel. Also: Ich rede von ihm. Ich will etwas zu ihm sagen. Letztlich geht es immer um uns und um Jesus. Der Teufel aber will dazwischenfunken. Er will genau die Beziehung nicht, zwischen uns und Jesus. Er stellt sie in Frage, will sie beschädigen. In unseren Bibelgesprächen zum 1. Petrusbrief kamen wir ins 5. Kapitel. Da heißt es in Vers 8: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.“ (1. Petr 5,8) Auf den ersten Blick macht das Angst. Aber nur auf den ersten. Der Teufel ist besiegt. Jesus hat ihn durch seinen Tod entmachtet (Hebräer 2,14). Der Teufel hat Krallen. Der Teufel hat Zähne. Er kann uns wehtun. Aber er ist besiegt. Er liegt schon an der Kette. Er ist dem Tod geweiht.
Bei wilden Tieren soll man ja stehen bleiben. Dem Bären in die Augen sehen. Weglaufen löst sofort den Angriff aus. Man muss dem Tier ins Auge sehen und ihm sagen: „Du fängst mich nicht! Dir halte ich Stand!“ Manchmal muss man das beim Teufel auch tun. Da gibt es eine echte Versuchung, da baut sich etwas auf an Wut, an Lust, an Frust, da baut sich eine Idee auf, etwas zu tun, was Christus und was der Liebe nicht entspricht. Dann muss ich mir die Versuchung eingestehen. Nicht so tun, als würde ich nicht verfolgt, sondern mich umdrehen, der Versuchung in die Augen sehen und sagen: „Du kriegst mich nicht! Ich sehe dich wohl. Aber ich gehöre zu Jesus!“
„Widersteht dem Teufel, dann flieht er von euch.“ Hat Jakobus geschrieben (Jak. 4,7). „Nähert euch Gott und er wird sich euch nähern.“ Der Teufel flieht, wenn man zu Jesus flieht. Er ist ein Löwe, der Angst bekommt, wenn man sich Jesus nähert. Beides möchte ich uns heute auf den Weg geben: Die Warnung und die Entwarnung. Die Warnung, dass der Teufel unseren Glauben verschlingen will, und den Schutz, den wir haben. Der Löwe brüllt. Er markiert noch den König des Dschungels. Vielleicht brüllt er noch lauter als vorher, weil er verwundet ist. Das macht ihn wütend. Er will sein Revier verteidigen. Er will sein Revier ausbauen. Auch wenn er weiß, dass er verloren hat. Der wütende Löwe kann immer noch töten!
Das Leben aller Menschen ist umkämpft. Der Teufel will nicht, dass Menschen Gott finden, Gott vertrauen, Gott gehorchen. Sobald der Mensch hören kann, reden kann, sehen kann, beginnt der Teufel mit seiner Werbetrommel. Er macht die Menschen blind für Gott. Er macht ihnen ein Leben ohne Gott schmackhaft. Und er ist erfolgreich dabei! Mehr noch aber versucht er die zu verschlingen, die an Jesus glauben. Paulus schreibt den Christen in Ephesus: „Wir kämpfen nicht nur mit Menschen. Wir kämpfen gegen unsichtbare Mächte und Gewalten, gegen die bösen Geister zwischen Himmel und Erde.“ (Eph. 6,12)
Der Teufel oder Satan ist ein gefallener Engel. Auch er ist von Gott geschaffen, aber er wollte Gott gleich sein. Auch die Engel werden nicht gezwungen, Gott zu dienen. Es gab auch in der unsichtbaren Welt einen Sündenfall. Der Teufel wurde aus Gottes Herrschaft herausgeworfen und zog viele Engel mit sich. Böse Geister nennt Paulus sie. Dämonen heißen sie an anderer Stelle. Hinter jedem bösen Geist, hinter jeder Versuchung, steht letztlich der Böse, der Teufel. Das gehört zur Warnung: Auch unser Leben ist umkämpft. Auch heute wird es kleine oder große Entscheidungen geben, in denen man Gott die Ehre gibt, sich für die Liebe, Treue, Gnade und Barmherzigkeit entscheidet, oder wo man auf das Flüstern des Teufels hereinfällt.
Jesus hat den Teufel einen Mörder und ein Lügner von Anfang an genannt (Joh 8,44). In ihm gibt es keine Wahrheit. Er will den Glauben beschädigen und dazu wählt er jedes Mittel. Der eine braucht Karriere, Wohlstand und Familienglück um Jesus darüber nicht mehr seinen Herrn sein zu lassen. Die oder der andere braucht Scheitern, Armut und Einsamkeit, damit der Teufel sie oder ihn am wirksamsten von Gott wegbringen kann.
Verschlungen hat er uns, wenn wir unser Verhalten nicht mehr an Jesus ausrichten. Und es nicht mehr wollen. Wenn etwas anderes Macht in unserem Leben bekommen hat. Wenn wir irgendwo nicht mehr frei sind, Jesus zu vertrauen und ihm zu gehorchen. Reichtum und Sorgen werden oft in der Bibel genannt, dass sie geeignet sind, uns von Jesus wegzuziehen. (z.B. Matth 13,22). Aber auch der Stolz gehört dazu. Unbarmherzigkeit. Feindbilder aufrecht zu erhalten. Sich zu erheben. Sich mit vermeintlichem Recht von Menschen oder von der anderen Christen zurückzuziehen.
Die Warnung von Petrus gilt auch uns. Aber er nennt auch vier Grundhaltungen, die uns bewahren, auf den Teufel hereinzufallen. Vier Schutzmauern gegen den Teufel:
Erstens die Demut (V6). Demütig sein vor Gott und vor Menschen. Sich unter Gottes mächtige Hand zu beugen. Nicht stolz vor Gott oder Menschen zu stehen. Der Stolz mit allen seinen Gesichtern wie Sturheit, Rechthaberei, Selbstmitleid, Unversöhnlichkeit, der Stolz ist ein hervorragender Angriffspunkt für den Teufel.
Zweitens geht es um Gelassenheit. (V7) Alle Sorgen bei Gott abzuladen. Zu wissen, dass er für uns sorgt. Sich die Ruhe im Glauben nicht nehmen lassen.
Dritten und viertens fordert Petrus auf: „Seid wachsam und nüchtern, denn der Teufel geht umher wie ein brüllender Löse!“ Das bedeutet, von nichts abhängig zu werden. Die Dinge der Welt sollen mir dienen, mir gehören, aber ich soll ihnen nicht dienen, ihnen nicht gehören. Wachsam und nüchtern zu leben hat es mit Besonnenheit zu tun. Mit Vernunft und Verstand. Mit Weisheit. Christen können auch unweise, unvernünftig, unbesonnen glauben. Christen können die Glauben mit ihren religiösen Gefühlen verwechseln. Das was sie fühlen ist richtig. Mehr noch: Was sie beim Beten gefühlt haben, das kommt auf jeden Fall von Gott. Gott hat gesprochen durch ihre Gefühle. Das kann sein. Ich glaube, dass Gott zu Menschen spricht. Auch durch Gefühle. Aber nicht so, dass man es nicht prüfen dürfte. Der Glaube ist nicht unvernünftig! Das ist auch ein Einfallstor für den Teufel, wenn Christen sich nicht mehr befragen lassen, wenn Vernunft und Verstand keine Chance mehr haben.
„Seid wachsam und nüchtern, denn der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“ Das war schwere Kost für eine Morgenandacht, oder? Ich wollte etwas über den Teufel sagen. Aber es geht um uns und um Jesus. Tun sie sich selbst heute den Gefallen: Sehen sie einfach auf Jesus! Freuen sie sich an ihm! Vertrauen sie Jesus! Gehen sie mit ihm Hand in Hand. Dann hat keiner eine Chance auch nur ein Blatt zwischen sie und ihn zu bringen.
Amen.
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